Medikationsanalyse: Patient profitiert von Apotheker und Arzt

Diskussion beim Apothekertag

Im Rahmen des niedersächsischen Apothekertags hatte ich am Samstag, den 13. Mai 2017 die wunderbare Gelegenheit, Teilnehmer der Podiumsdiskussion „Arzneimitteltherapiesicherheit im Spannungsfeld von Anspruch und Vergütung“ zu sein. Mit mir auf der Bühne saßen Dr. Olaf Krause (Arzt, Schwerpunkt Geriatrie und innere Medizin), Brigitte Käser (Geschäftsführerin Gesundheitsmanagement ambulant der AOK Niedersachsen) und Prof. Dr. Ulrich Jähde (Klinische Pharmazie, Universität Bonn) und es ging um die Frage, wie sich Arzneimitteltherapiesicherheit in der Praxis umsetzen lässt.

Die Leistung der Apotheke

Ich habe als Apotheker, der das Athina-Konzept praktisch umsetzt, von meinen Erfahrungen mit Patienten bei der Medikationsanalyse erzählt. Insgesamt waren sich alle einig, dass die Apothekerinnen und Apotheker durch eine solche Medikationsanalyse einen wichtigen Beitrag zur sicheren und efiizienten Arzneimitteltherapie beitragen können. Ärzte können gut auf die fundierte Analyse der Apotheke vertrauen und therapeutische Entscheidungen davon ableiten. Die AOK Niedersachsen ist sich dieser Möglichkeit ebenfalls bewusst und hat mit den niedersächsischen Apotheken einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. Dabei werden die Kosten für die Medikationsanalyse durch einen Apotheker von der AOK übernommen.

Zukunft der Apotheke bei der Arzneimitteltherapie?

Wie Dr. Krause von der MHH richtiger Weise betonte, ist es wichtig, dass der Hausarzt den Überblick über alle Fragen der Arzneimitteltherapie behält und im Sinne des Patienten entscheiden kann. Frau Käser von der AOK betonte ebenfalls, dass bei einer Vielzahl von Medikamenten es besonders darauf ankommt, dass der Patient zusammen mit dem Arzt in die Lage versetzt wird, eine vernünftige Priorisierung der Therapieziele festzulegen. Herr Prof. Jähde konnte berichten, dass z.B. in Pflegeheimen Risiken im Rahmen einer Arzneimitteltherapie gemindert werden konnten weil Medikationsanalysen des Apothekers eine Grundlage für therapeutische Entscheidungen des Arztes waren.

Hier genau setzt auch das Athina-Konzept an: Patient und Apotheker erarbeiten zusammen eine Liste an Bedürfnissen und Prioritäten, zusätzlich eine Liste (möglicher) arzneimittelbezogener Probleme. Diese Probleme können entweder direkt durch den Apotheker gelöst werden, oder es gibt eine professionellen Austausch zwischen Arzt und Apotheker. Dabei darf der Patient nicht außen vor gelassen werden, sondern muss in therapeutische Fragen weitest gehend einbezogen werden.

Wenn es gelingen kann, diese Form der Beratung möglichst vielen Patienten zu ermöglichen, haben wir ein mächtiges Instrument in der Hand um den Risiken der Polymedikation erfolgreich zu begegnen!

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